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Folk am Fluss: Urlaubsstimmung mit Musik

Folk am Fluss: Urlaubsstimmung mit Musik

WAZ. „Draußen und umsonst“ – das hört sich sowieso schon gut an. Vor allem aber, wenn das Wetter so mitspielt wie am vergangenen Freitagabend bei „Folk am Fluss“.

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen fanden sich rund 400 Besucher vor dem alten Schleusenwärterhäuschen in Herbede ein. In gemütlicher Atmosphäre lauschten die Besucher am Ruhrufer irischer Volksmusik, tranken Kilkenny und Guinness und probierten das deftige Irish Stew.

„So viele Leute wie heute waren noch nie da“, erzählt Thomas Strauch (57), der als Geschäftsführer der Wabe mit für die Organisation des Festivals verantwortlich war. Zu denen, die gezielt zu dem Festival kamen, gesellte sich bei dem schönen Wetter auch eine gute Handvoll Laufkundschaft – Fahrradfahrer und Spaziergänger, die bei den Klängen von Mandoline und Geige einfach stehen blieben und beigeistert mittanzten.

Das Festival, das nun bereits zum vierten Mal stattfand, drohte noch im letzten Jahr in einem herannahenden Gewitter zu versinken. Nur wenige Besucher fanden damals den Weg vor die kleine Bühne. Auch deshalb hatte keiner mit so einem Besucheransturm wie in diesem Jahr gerechnet. „Es sind dreimal so viele Besucher da, wie wir dachten“ erzählt Lilo Dannert (61) vom Verein Wittenfolk begeistert. Eine Schlange vor den Bierständen ließ sich deshalb auch nicht ganz vermeiden. Viel Arbeit also für die ehrenamtlichen Mitarbeiter von Wittenfolk.

Doch auch für Gisela Ocken (60), die ebenfalls zum Verein gehört, ist der Besucheransturm einzig ein Grund zur Freude. „Wir machen das, weil es uns Spaß bereitet und weil wir finden, dass das Festival die Wittener Kulturszene bereichert.“

Die Bands, die auf den Veranstaltungen von Wittenfolk spielen, stammen dabei immer aus der Umgebung. So auch die Gruppe „Crash and Oh“ aus Herten, Marl und Dorsten, die am Freitag auf der Bühne stand und schon beim ersten „Folk am Fluss“ im Sommer 2006 dabei waren. Seit mehr als 15 Jahren spielen die vier Bandmitglieder zusammen „Folkmusik der populären Art“, wie Akkordeon-Spieler Ralf Weihrauch (47) erklärt. Und so beginnen bei dem Klassiker „Whiskey in the Jar“ auch die ersten Leute vor der Bühne zu tanzen.

Für Steffi (41) und Claudia (42) aus Herbede ist es vor allem die Kombination aus guter Musik, Sonne und dem ein oder anderen Bier, die sie begeistert. „Das hat schon was von Urlaub hier“, meint Steffi entspannt. Zwar fand der ein oder andere Besucher, dass es für ein Festival etwas zu ruhig zur Sache ging. Für Vera (70) ist aber genau diese Atmosphäre das Besondere an „Folk am Fluss“.

Den Höhenpunkt erreichte die Stimmung schließlich, als die Band eine Irish-Folk-Version von „Glück auf, der Steiger kommt“ zum Besten gab. Selbst in den hinteren Reihen kam da keiner umhin, den Bergbauklassiker mitzuschmettern. Und auch, nachdem die Band längst die Bühne verlassen hatte, standen viele der Gäste noch gemütlich am Lagerfeuer zusammen, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

WAZ-Bericht von Malin Schneider

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